Dienstag, 28. Januar 2014

FC St. Pauli - SC Victoria Hamburg 8:1 (5:1)

Kollaustraße, 20 Zuschauer

Endlich mal ein großer Test und nicht immer dieses Gegurke gegen unterklassige Gegner. Aber nein, das Wetter sollte uns einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen. Ausfall. Das Stadion Hoheluft nicht bespielbar. Aber immerhin, der FC St. Pauli wollten diesen Hammertest so dringend, dass die ganze Nummer doch tatsächlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit an der Kollaustraße angesetzt wurde. Natürlich kein Hindernis für die Vicky-Bagage und der Mob mühte sich ein paar Busstationen weiter gen Trainingszentrum der Kiezkicker. Zugige Angelegenheit, aber der Kaot nimmt ja einiges in Kauf, um seine blau-gelben Helden Fußballspielen zu sehen. Also hieß es 90 Minuten fröstelnd an der Seitenlinie stehen und zusehen, wie der angeblich nicht etablierte Stadtteilverein unsere Jungs vermöbelt.
Immerhin, der FCSP mit der ersten Mannschaft. Nice. Unsere Jungs präsentierten sich in Hälfte eins ordentlich. Deutlich zu sehen: Was auf Malle trainiert wurde, klappe schon ganz gut. Die Mannen von der Hoheluft konnten das ein oder andere Mal mit schnellen, direkten Kombinationen vor dem Tor des Zweitligisten aufmucken. Das sah vernünftig aus und als Sahnehäubchen netzte Steven Lindener sogar zur Führung des Regionalligisten ein. Sehr gut. Sehr gut.
Natürlich drehten die Kiezkicker anschließend hoch, doch Blau-Gelb hielt gut dagegen. Rohrbach musste zwar das ein oder andere Mal parieren, aber alles andere wäre ja auch eine faustdicke Überraschung gewesen. Letztlich fiel dann natürlich irgendwann der Ausgleich. Das ging definitiv etwas zu schnell für unsere junge Truppe. Aber was soll's, bei so einem Test geht es ja um ganz andere Dinge und wir behaupten mal so locker-flockig, unsere Jungs haben gezeigt, dass sie im Spielaufbau definitiv einen Schritt vorwärts gemacht haben.
Und dass ohne Offensivkräfte wie Hoose oder Sachs. Also, geht doch, Jungs. Das 2:1 folgte schließlich per Elfmeter. Als Auftakt zur Elfmeterflut, die in den folgenden 70 Minuten anstand. Bis zur Pause zappelte der Ball noch ganze drei Mal im Netz und die Profis zeigten, dass es für unsere Youngster noch viel zu lernen gibt.
In Hälfte zwei wurde beim SCV noch einmal gut durch gewechselt. Immerhin, es fielen weniger Gegentore (zwei davon per Elfmeter), aber auch im Spiel nach vorne ging das Überraschungsmoment leider verloren. Schade, dass letztlich Conrad auf ein wenig Ergebniskorrektur verzichtete und seinen Elfmeter in den Nachthimmel über das Tor hinaus schickte. Alles in allem St. Pauli wesentlich stärker jetzt. Der Sieg völlig verdient natürlich.
Acht Treffer sind aber meiner Meinung etwas zu hoch ausgefallen. Ein 4:1 oder 5:2 wäre angemessener. Wobei, diese paar Unkonzentriertheiten kennen wir ja schon bei unserer Truppe und es ist wohl auch nicht verkehrt, wenn uns diese Probleme noch einmal ganz deutlich aufgezeigt werden. Besser, als sich mit ausschließlich positiven Testergebnissen in vermeintlicher Sicherheit zu wiegen. Fazit also: Es ist noch sehr viel zu tun, aber es war gerade in der ersten Hälfte erkennbar, dass eine kleine, aber feine Entwicklung einsetzt.